KONNEKTING? Was ist das?
KONNEKTING ist ein OpenSource Projekt, das es einem ermöglicht, auf Basis eines Arduinos, selbst KNX Geräte zu bauen.
Warum kann ich nicht einfach statt der KONNEKTING Suite meine ETS verwenden um die KONNEKTING Geräte einzustellen? Ich hab keine Lust auf zwei Software-Tools…
Das liegt schlicht und einfach daran, dass man eine für die ETS notwendige Produktdatenbank-Datei (.knxprod) nicht einfach so erstellen kann. Man muss hierfür (die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf formelle Korrektheit):
- KNX Mitglied sein –> das kostet einen nicht unerheblichen Beitrag,
- muss sich die KNX Developer Tools kaufen –> die soweit wir wissen im vierstelligen Bereich kosten,
- muss seine Geräte von einem entsprechend KNX zertifiziertem Prüflabor “testen” lassen –> was das kostet wollen wir erst gar nicht wissen
Okay, theoretisch ginge es schon, aber das ist rechtlich wenn überhaupt eine Grauzone die wir nicht betreten wollen:
Es ist bereits gelungen, mit einem aus der ETS extrahierten “privaten Schlüssel” selbst eine “.knxprod” Datei anzulegen und zu signieren, so dass die ETS meint die Datei wäre legitim.
Aber dieses Reverse-Engineering des privaten Schlüssels fällt sicherlich in die Schublade “umgehen eines wirksamen Kopierschutzes” (wobei “wirksam” vom Gesetzgeber äußerst dehnfähig ausgelegt ist). Und das ist nun mal nicht erlaubt. Und wir wollen uns und Euch Probleme damit ersparen.
Folglich braucht es eine eigene Software.
Wenn ihr nicht ETS Kompatibel seid, seid ihr wenigsten KNX Spec Konform?
Wir setzen in der aktuellen Version nicht auf das Standard-Programmierverhalten wie es die KNX Spec vorsieht. Stattdessen gehen wir bei der Programmierung eines Gerätes den Weg über Gruppentelegramme: Die Suite und der Arduino kommunizieren über die – in der Regel ungenutzte – Gruppenadresse 15/7/255 miteinander und nutzen das Spektrum von 14 zur Verfügung stehenden Bytes pro Telegramm. Das oben genannte betrifft nur die “Programmierung” des Gerätes – im normalen Betrieb am Bus verhält sich das Gerät natürlich wie jedes andere KNX-Gerät auch und sendet und empfängt Gruppentelegramme. Durch die Verwendung von KNX konformen und zertifizierten Transceiver-ICs in der Schaltung sind wir von der elektrischen Seite her KNX Konform. Wir nutzen lediglich Gruppentelegramme für unsere Programmierung.
Lange Rede Kurze Antwort: Ja, wir sind KNX Spec Konform, aber nicht “KNX Zertifiziert” und dürfen somit auch nicht das KNX Logo tragen.
Wieso sollte ich KONNEKTING verwenden? KONNEKTING ist ja kein Standard wie KNX…
Mit KONNEKTING hast du die Freiheit zu tun was DU willst. Du bist Herr über die Hardware und Firmware. Mit einem KNX-Kauf-Gerät folgst du zwar dem Standard, aber bist auf den Funktionsumfang des Herstellers festgenagelt. Kaum ein Hersteller bietet die Möglichkeit Firmware-Updates durch den Endbenutzer durchzuführen. Mit KONNEKTING hast du eine Community die sich um die Firmware kümmert. Eine neue Firmware hast du im Handumdrehen selbst eingespielt.
Ein weiterer Punkt der für KONNEKTING spricht: Nichts ist unmöglich. Du hast einen Anwendungsfall für den es noch kein KNX Gerät gibt? Prima, dann lass uns ein neues Gerät für diesen Fall konstruieren.
Und zuguter letzt: KONNEKTING ist OpenSource. Das heißt, die Software ist frei zugänglich, kann von jedermann eingesehen, verändert und verbessert werden.
Wie lange hält so ein KONNEKTING Gerät? “Normale” KNX Geräte halten ja locker 20-30 Jahre…
Die Lebensdauer eines jeden Elektrogerätes hängt maßgeblich vom Design der Schaltung, Dimensionierung der Bauteile, sowie deren Qualität ab. Aber auch die Herstellung spielt eine Rolle.
Wir verwenden für den KNX-Anschluss die gleichen Chips wie die großen Hersteller. Und wir legen ebenso beim Design der Schaltung Wert auf Qualität und Einhaltung von Normen.
Wir sehen keinen Grund, warum KONNEKTING Geräte nicht genau so lange halten sollten wie andere KNX Geräte. Und Gesetz dem Fall ein Gerät sollte doch einmal frühzeitig einen Defekt haben: Zu jedem Gerät existieren Schaltpläne. Defekte Teile lassen sich so einfach identifizieren und austauschen. Und wer dem nicht gewachsen ist, der kann immer noch die Community um Hilfe bitten.
Bei einem Kauf-Gerät hat man seltenst mehr als 3-5 Jahre Herstellergarantie. Sollte hier nach Ablauf der Garantie oder Gewährleistung ein Defekt auftreten, ist eine Reparatur für gewöhnlich entweder nicht möglich (da keine Pläne existieren), oder teurer als ein Neukauf. Und beim Neukauf ist es nicht mal sicher, dass man das gleiche Gerät noch einmal bekommt. Man wird sich also ein passendes Ersatzgerät suchen müssen, das ggf. einen anderen Funktionsumfang hat und damit nicht mehr ganz so gut in das bestehende Konzept passt.